Hallo ihr Lieben!
Heute ist nun der letzte Buchstabe in meinem Näh-ABC dran. Die Zeit ging nun wie ich finde doch recht schnell vorbei.
Beim Z habe ich euch zwei Dinge, die im Nähen immer wieder auftauchen und beide sehr nützlich sind.
Zwillingsnadel
Eine Zwillingsnadel ist wie der Name schon sagt nicht nur eine Nadel sonder zwei. Die Naht wird beim nähen mit einer Zwillingsnadel aus zwei Oberfäden und einem Unterfaden gebildet.
Nähte, die mit der Zwillingsnadel genäht werden, bleiben bei dehnbaren Stoffen wie Jersey oder Sweat elastisch. Zusätzlich sieht ein Saum der mit einer Zwillingsnadel genäht wurde schöner aus.
Das Nähen mit der Zwillingsnadel benötigt aber ein wenig Übung. Denn das Zusammenspiel von Ober- und Unterfaden, Stoff und Nadel ist nicht ganz einfach und muss stimmen.
Um dies so schnell als möglich und so gut wie möglich hinzubekommen, gibt es einige Dinge die man beachten sollte:
- Die Nadel muss, so wie bei jeder anderen Nadel und einem schönen Stichbild auch, zum Stoff passen. Wird also ein dehnbarer Stoff vernäht, muss mit einer Stretchnadel genäht werden. Eine Universalnadel würde zu unschönen Löchern und keinem schönen Stichbild führen. Für Stretchstoffe verwendet man am besten Nadeln mit 2,5 mm oder 4 mm Breiter.
Für nicht dehnbare Stoffe eine Breite von 1,4 mm bis 6 mm.
- Die Zwillingsnadel wird wie gewohnt in die Halterung der Nähmaschine geschoben und festgeschraubt.
- Um mit der Zwillingsnadel nähen zu können, werden zwei Oberfäden benötigt. Viele Nähmaschinen besitzen mittlerweile einen zweiten Garnrollenhalter zum Herausziehen oder Aufstecken. Wenn deine Maschine keinen zweiten garnrollenhalter hat, kann man auch einen Garnkonenständer hinter die Nähmaschine stellen.
- Beide Fäden werden wie gewohnt eingefädelt. Ich empfehle beide Fäden nacheinander und nicht gleichzeitig einzufädeln. Denn die Fäden müssen glatt durch die Fadenführung laufen und dürfen keine Schlaufen bilden.
- Sind die Fäden an der Nadel angekommen, werden sie ganz normal durch das Öhr gefädelt. Die Fäden müssen hier nun von Hand eingefädelt werden. Auch wenn deine Nähmaschine einen Einfädler besitzt, denn dieser kann hier nicht benutzt werden.
Beim Nähen mit der Zwillingsnadel ist die Position der Nadel. Die Nadel muss immer in der Mitte der Halterung sein. Denn wäre dies nicht der Fall, stößt die Nadel auf das Füßchen oder die Nadelplatte und kommt so zum Bruch.
- Der Unterfaden verläuft beim Nähen mit der Zwillingsnadel in einer Zickzacklinie. Eventuell ist es hier nötig die Oberfadenspannung etwas zu erhöhen.
Dies testet man am besten auf einem Stück Stoff zur Probe.
- Die Oberfäden verlaufen parallel zueinander und sind schön flach. Sind die richtigen Einstellungen gefunden, kann es losgehen.
Zaubernaht
Die Zaubernaht wird auch Matratzenstich, Leiterstich oder unsichtbare Naht genannt. Die Zaubernaht wird verwendet, um Wendeöffnungen mit der Hand zu schließen. Die Zaubernaht ist eine Naht, die am Ende nicht mehr zu sehen ist. Dies bedarf jedoch ein klein wenig Übung. Aber Übung macht ja bekanntlich den Meister.
Die Zaubernaht wird wie schon erwähnt auch Leiterstich genannt. Und zwar deshalb, weil die Naht während dem Nähen wie die Sprossen einer Leiter aussieht.
- Als erstes wird am einen Ende des Fadens ein Knoten gemacht. Nun wird die Nadel dicht an der Maschinennaht von innen nach außen durchgezogen.
- Als nächstes wird auf der anderen Seite auf selber Höhe eingestochen. Die Nadel kommt wenige Millimeter daneben wieder heraus. Je schmaler der Abstand ist, umso schöner wird am Ende deine Naht. Nun ziehst du den faden durch, aber ziehst ihn noch nicht fest.
- Lege nun den Faden oben über die Wendeöffnung und wiederhole den Vorgang.
- Du stichst in den Stoff ein und wenige Millimeter daneben wieder aus.
So nähst du nun 2-3 cm weiter.
- Jetzt kannst du den Faden festziehen. Achte dabei darauf, dass du nicht zu fest ziehst, damit er nicht reißt.
Das wiederholst du bis zum Ende deiner Wendeöffnung.
- Am Ende angekommen wird der Faden gesichert.
- Hierfür stichst du in die Naht ein und nach etwas 1 – 1,5 cm wieder aus. hier machst du nun einen Knoten. Nun stichst du nochmals in die Naht ein und an einer anderen erreichbaren Kante wieder aus. Hier wird nun nicht mehr verknotet. Du schneidest den überstehenden Faden nun einfach ab. Das Ende verschwindet somit in deinem Nähteil.
Und fertig ist deine Zaubernaht.
Viel Spaß!
Eure Carmen