Hallo Ihr Lieben!
Heute ist so tolles Wetter! Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, die Blumen blühen.
Man könnte fast meinen, der Frühling kommt endlich!
Wenn ich mir aber dann den Wetterbericht der nächste Tage so ansehe, schwindet der Gedanke an den Frühling leider wieder. Es ist Schnee angesagt.
Ich möchte euch in den nächsten Wochen mein Näh – ABC vorstellen.
Ich werde euch jede Woche einen Buchstaben des Alphabetes vorstellen und ein paar Wörter erklären, die euch in Schnittmustern, Anleitungen und Co begegnen.
Heute beginne ich mit dem Buchstaben A.
Abnäher
Ein Abnäher formt den Stoff so, dass er sich am Körper gut anpasst. Man beginnt an der Breitseite des Abnähers und näht zur Spitze hin den überschüssigen Stoff zusammen. Die Nahtlinien der Abnäher werden aufeinander gelegt, gesteckt und dann abgesteppt. Abnäher können ganz gerade sein, für körpernahen Sitz aber auch geschwungen. Es gibt verschiedene Abnäher:
- Hüftabnäher
- Brustabnäher
- Taillenabnäher
- Ellenbogenabnäher
Alle Abnäher werden gleich genäht.
Die Naht wird am Anfang verriegelt. Die Spitze wird nur durch einen Knoten am Fadenende gesichert, hier wird nicht verriegelt. Im folgenden zeige ich euch ein Beispiel eines normalen Abnähers:
- Abnäher linke Stoffseite. Hier wird ein Dreieck gezeichnet, die breite Seite ist unten.
- Der Stoff wird nun genau in der Mitte gefaltet. Die Linien treffen aufeinander.
- Nun wird auf der Linie entlang genäht. Man beginnt an der breiten Stelle des Abnähers und näht bis zur Spitze.
- Am Anfang, an der breiten Stelle wird verriegelt. An der Spitze wird jedoch nur ein Knoten gemacht.
- so sieht nun der Abnäher von links aus
- und so von rechts
Absteppen
Absteppen nennt man das Nähen entlang von Kanten, Säumen oder Nähten auf der rechten (schönen) Stoffseite. Einmal um sie dekorativ hervorzuheben und einmal um zu stabilisieren.
Knappkantig absteppen = etwa 1 – 2mm neben der Kante
Füßchenbreit absteppen = die Außenkante des Nähfüßchens als Kantenlineal benutzen.
Zum Absteppen eignet sich normales Nähgarn oder Ziersteppgarn. Wenn Ihr Ecken absteppen wollt, lasst die Nadel am Eckpunkt im Stoff stecken, hebt den Nähfuß an, dreht den Stoff darunter, senkt den Fuß wieder herunter und steppt weiter wie zuvor.
Applizieren
Als Applikation bezeichnet man allgemein speziell gearbeitete und hauptsächlich der Dekoration dienende Details, die flach auf Stoffe aufgenäht oder aufgebügelt werden. Es entsteht somit eine gewisse Dreidimensionalität.
Eine Applikation kann man selbst erstellen oder eine gekaufte verwenden.
Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
Für meine Schwester und meinen Leffen Leon habe ich eine Untersuchungshefthülle genäht und seinen Namen darauf appliziert. Hierfür habe ich einen Baumwollstoff auf Vliseline aufgebügelt und seine Buchstaben ausgeschnitten. Diese Buchstaben habe ich auf die Frontseite der U-Hefthülle appliziert. Ich habe hierfür einen Zickzackstich verwendet. Dieser ist für Webwaren und Jersey empfehlenswert, da sich diese Stoffe wellen oder ausfranzen.
Hier habe ich auf eine Latzhose aus Leinen eine gekaufte Bügelauflage aplliziert.
Diese hatte eine Klebefolie. Dort musste man das Plastik abziehen und konnte sie einfach auf den Stoff kleben. Damit die Applikation besser hält, habe ich sie noch festgebügelt.
Eine weitere Altenative wäre das festnähhen von fertigen Applikationen. Hier ist ein normaler Geradstich ausreichend.
Um das Applizieren zu vereinfachen benutze ich Vlisofix zum aufbringen bzw. aufbügeln auf den Stoff. Das Vlisofix ist beidseitig haftend und verhindert somit, dass die Applikation auf dem Stoff verrutscht.
Es gibt für die Nähmaschine auch spezielle Applikationsnähfüße. Ich habe einen breiten und einen transparenten. Durch den transparenten Nähfuß gelingt es einem, die Applikation unter ihm zu sehen. Somit sieht man genau, wo man näht.
Soviel zu Buchstabe A!
Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende!
Bis nächsten Samstag!
Eure Carmen