Einen schönen guten Tag wünsche ich!
Ich hoffe ihr konntet die letzte Woche genißen und ihr hattet etwas von diesem tollen Wetter. Endlich ist der Sommer da.
Wobei es ja nächste Woche schon wieder schlechter werden soll.
Heute habe ich euch das N in meinem ABC.
Nahtzugabe
Die Nahtzugabe (NZ) ist der schmale Stoffstreifen neben der Naht, welcher später innen liegt. Bei den meisten Schnittmustern ist die Nahtzugabe noch nicht enthalten. Das heißt, das man beim Zuschneiden darn denkt, die Nahtzugabe hinzuzugeben.
Bei wenigen Schnittmustern (mein Overall Leon und sunny Leon) ist die Nahtzugabe bereits enthalten.
Die Nahtzugabe soll in etwa 1-1,5 cm breit sein. Bei Säumen muss nochmal zusätzlich eine Saumzugabe zugegeben werden, wenn diese nicht bereits im Schnitt berücksichtigt wurde.
Wenn der Stoff sehr grob und lose gewebt ist, ist es ratsam den Stoff mit einer breiten Nahtzugabe zu zuschneiden und zu nähen, damit sich die Naht nicht auflöst.
Wenn man noch wenig Übung beim Zuschneiden hat oder man sich unsicher ist, ist ein Maßband oder ein Kreiderädchen hilfreich.
Nahtbreite
Die Nahtbreite gibt die Ausdehnung einer Nähnaht quer zur Nahtrichtung an. 0.5 cm Nahtbreite bedeutet zum Beispiel, das die Steppnaht 0,5 cm von der Stoffkante genäht wird.
Nadeln
Man kann nicht für jeden Stoff die selbe Nadel verwenden. Ihr fragt euch warum?
Meine Oma sagt immer: “Früher gab es eine, maximal zwei Nadeln für die Nähmaschine”. Eine für Webware und eine für dehnbare Stoffe. Mittlerweile gibt es aber vie mehr verschiedene Stoffe, die andere Anforderungen an die Nadel stellen und auf die die Nadeln abgestimmt wurden.
Man muss sich aber nicht gleich am Anfang alle Nadeln besorgen. Erstmal ist es wichtig, ob Nähen einem überhaupt Spaß macht.
Wenn dies der Fall ist und man verschiedene Dinge nähen möchte, sollte man sich aber Gedanken über die Art der Nadel machen.
Grundsätzlich gilt: Die Nadel sollte zum Stoff passen! Wenn dies nicht so ist, kann das Nähen einen schnell zur Verzweiflung bringen.
Welche Nadel passt zu welchem Stoff?
Vorab empfehle ich euch: Spart nicht bei den Nadeln. Billige Nadeln, aber auch die falsche Nadel zum Stoff lassen beim Nähen schnell Stiche aus, das Stichbild wird unschön oder der Faden reisst ständig, weil das Öhr scharfkantig ist.
Ich selbst kaufe nur Nadeln von Organ oder Schmetz.
Universal-Nadel
Wenn ihr am Anfang des Nähens seit und euch erst etwas reinfinden müsst, reicht ein gut gemischtes Sortiment an Universal-Nadeln in verschiedenen Stärken.
Damit lassen sich viele Baumwollstoffe (Webware, nicht dehnbar) gut nähen. Es ist jedoch zu beachten, das die dicke der Nadel zum Stoff passen sollte.
Also je dicker der Stoff, desto dicker sollte eure Nadel sein. Für einen dünnen Stoff also beispielsweise eine 70er Nadel und für einen groben dicken Stoff eine 110er Nadel verwenden.
Die Universal-Nadeln haben eine leicht abgerundete Spitze, so dringen sie problemlos in viele Gewebe ein.
Jersey-Nadel
Wenn du anfängst mit Jersey bzw. anderen dehnbaren Stoffen arbeiten möchtest, sind Jersey-Nadeln unumgänglich. Im Handel sind sie oft unter Jersey-Nadel SUK oder Ballpoint erhältlich. Ballpoint sagt schon aus, wie die Verarbeitung der Nadelspitze ist. Diese besitzt im Vergleich zu Universal-Nadeln eine stark abgerundete Spitze. Durch diese Abrundung werden die Stofffasern nicht durchstochen, was bei feinen Stoffen schnell zu Laufmaschen führt, sondern einfach verdrängt/ weggeschoben.
Auch hier ist es wieder wichtig, das man die Dicke der Nadel dem Stoff anpasst.
Stretch-Nadeln
Hier überlegst du dir bestimmt, was denn der Unterschied zwischen einer Jersey-Nadel, die ja schon für dehnbare Stoffe geeignet ist, und einer Stretch-Nadel ist.
Jersey ist zwar auch ein Stretchstoff, aber Stretch-Nadeln sind noch mehr auf das Vernähen von hochelastischen Stoffen ausgelegt. Die Stretch-Nadeln haben eine spezielle Form. Sie haben eine mittlere Kugelspitze, ein spezielles Öhr und eine Hohlkehlform, die Fehlstiche in hochelastischen Stichen vermeidet.
Fleece, Lycra (Badeanzüge) und Viskosejersey werden beispielsweise mit Stretch-Nadeln genäht.
Microtex-Nadel
Wenn du dich an beschichtete Materialien wie zum Beispiel Wachstuch, an Folien, Softshell, Seide oder Kunstleder testen möchtest, ist die Microtex-Nadel eine sehr gute Investition. Sie bildet besonders gerade Stiche beim Absteppen von Kanten.
Leder-Nadel
Eine Leder-Nadel wird benötigt, wenn man, wie der Name schon sagt, Leder nähen möchte. Die Leder-Nadel hat eine speziell geschliffene Dreikantschneidespitze.
Hier muss man jedoch vorsichtig, langsam und mit Übung nähen. Denn wenn man einmal in Leder eingestochen hat, bleibt das Loch sichtbar und dadurch ist das Auftrennen ungünstig und ärgerlich.
Mit einer Leder-Nadel sollte man niemals normale Stoffe nähen. Durch die geschliffene Spitze durchtrennt die Nadel die Gewebefäden und dies führt zu unschönen Löchern.
Jeans-Nadel
Wenn du viel Jeansstoffe nähen möchtest, lohnt sich die Anschaffung einer Jeans-Nadel. Sie ht eine mittlere Kugelspitze, die leichter durch feste, dicke Stoffe geht, ohne das das Gewebe beschädigt wird.
Durch den verstärkten Schaft der Nadel kommt es beim Nähen zu einer geringen Auslenkung der Nadel und so zu weniger Fehlstichen und Nadelbrüchen.
Die Jeans-Nadel kann außer für Jeansstoffe auch für festgewebten Canvas oder ähnlich festen Gewebe benutzt werden.
Zwillings-Nadel
Viele der oben beschriebenen Nadeln gibt es auch als Zwillingsnadel. Der Nadelabstand variiert zwischen 1,6 mm bis 4 mm. Die Nadeldicke geht von 70 bis 100.
Was beim Nähen mit Zwillings-Nadeln beachtet werden muss, werde ich bei Z beschreiben und erklären.
Dreifach-Nadel
Neben den vielen Zwillings-Nadeln gibt es auch eine Universal-Drillingsnadel. Hier gibt es zwei Ausführungen, mit einem Nadelabstand von 2,5 mm und 3 mm. Beide Varianten in der Nadelstärke 80. Die Drillingsnaht habe ich Hier erklärt.
Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag,
ich schau nachher natürlich noch das Deutschland-Spiel an.
Eure Carmen